Wenn der maßstabgerechte Bauplan, der für die Durchführung von Sanierungsarbeiten und Umbauarbeiten benötigt wird, nicht mehr auffindbar ist, kann mit einem klassischen Aufmaß die Gebäudegeometrie dokumentiert werden. Andererseits aber kann das Gebäude auch mit einem 3-D-Laserscan dreidimensional gescannt werden.
Problematik in Bezug auf alte Gebäude
Wurde ein altes Gebäude im Laufe der Jahrzehnte oder Jahrhunderte mehrfach umgebaut, stimmen die Originalpläne nicht mehr. Das ist mit der Problematik eines verloren gegangenen Bauplanes zu vergleichen.
Das verformungsgerechte Aufmaß wird deshalb häufig bei Baudenkmälern angewendet. Damit wird das Haus in seiner aktuellen Geometrie dokumentiert. Schräge Wände werden dabei genauso berücksichtigt wie durchhängende Balken und Decken.
Bevor dieses Verfahren angewendet wird, sollten Handwerker und natürlich die Planer sich mit den statischen und konstruktiven Verhältnissen des Hauses vertraut machen.
Aufmaß nehmen früher und heute
Früher wurde das Aufmaß mit einem Zollstock sowie mit einem Skizzenblock und Bleistift erstellt. Heute übernimmt diese Aufgabe der Laser-Entfernungsmesser. Für das korrekte Aufmaß werden von jedem Raum 10-15 Maße erhoben.
Dazu gehören die Längen, die Höhen, die Wandflächen sowie die Tür- und Fensterabstände. Das Aufmaß wird genommen, um auf Papier oder im PC eine maßstabsgerechte zweidimensionale Zeichnung zu erhalten.
Der 3D-Laserscan liefert in wenigen Sekunden wesentlich mehr Informationen. Er tastet die Oberflächengeometrie des Gebäudes ohne Berührung ab. Dabei dreht sich der 3D-Laserscan um seine eigene Achse.
Die Räume, die Fassade und die Umgebung werden mittels millionenfacher farbiger 3D-Messpunkte mit maximaler Genauigkeit dargestellt.
Diese Technik, die von der Stuckdecke bis zur kleinsten Nische jeden Winkel und Vorsprung erfasst, kann auch für ein 3D-Datenmodell verwendet werden.
Wie erfolgt die bildliche Wiedergabe?
Es wird von dem 3D-Scanner eine Punktwolke erzeugt, die mit einem Foto zu vergleichen ist. Damit entsteht in gewissem Maße ein Duplikat des vermessenen Raumes im Computer. Dieses Duplikat dokumentiert den Istzustand zu einem bestimmten Zeitpunkt. Eine bestimmte Software errechnet aus dieser Punktwolke die aktuellen Maße des Hauses.
Nutzung des 3-D-Laserscans im privaten Bereich
Wegen der hohen Anschaffungskosten für einen 3D-Laserscan wird diese Technik eher selten bei älteren privat genutzten Gebäuden eingesetzt. Außerdem ist die Geometrie dieser Häuser in den meisten Fällen relativ einfach, sodass diese sich ohne Probleme mittels klassischem Aufmaß dokumentieren lässt.
Einfach Länge x Breite x Höhe und fertig ist das Aufmaß. Das aber können Bauplaner mit einem Laserdistanzmessgerät selber erledigen. Die Beauftragung eines Vermessungsbüros ist dafür nicht erforderlich.
Wenn der Bauplan weg ist,