Das Gießen ist im Sommer eine der vorrangigsten Aufgaben, sonst vertrocknen die Pflanzen an heißen Tagen. Doch gerade dann ist Schlauch ausrollen und „Wasser marsch!“ nicht unbedingt die beste Lösung, denn nur einfach viel hilft nicht immer viel. Damit das Gießen effektiv ist und Pflanzen nicht etwa Schaden nehmen, sollten Hobbygärtner einige Dinge beachten.
Den richtigen Zeitpunkt wählen
Keinesfalls sollten die Pflanzen im Garten und auf dem Balkon in der Mittagszeit gegossen werden. Dann ist die Sonneneinstrahlung am größten. Die Wassertropfen auf den Blättern würden wie Lupen wirken, so dass es zu Verbrennungen käme.
Außerdem ist die Verdunstung im Sommer zwischen 11 und 15 Uhr am höchsten. Das Gießen wäre umsonst.
Die beste Zeit für die Bewässerung ist der frühe Morgen beziehungsweise der späte Nachmittag. Abends sollte insbesondere in Gewächshäusern nicht gewässert werden, weil die Luftfeuchtigkeit über Nacht zu stark ansteigen würde. Dies könnte die Ausbreitung von Krankheiten fördern.
Gießwasser richtig dosieren
Zu wenig Wasser lässt die Pflanzen verdörren. Wird zu viel gegossen, erleiden sie ebenfalls Schaden, weil die Wurzeln in der Erde verfaulen. Gegossen wird also nicht zwangsläufig täglich. Es lohnt sich, auf die jeweiligen Witterungsverhältnisse zu achten und das Gießverhalten darauf abzustimmen.
Pflanzen in Töpfen und Kübeln müssen mit besonders viel Fingerspitzengefühl gegossen werden. Ihnen steht vergleichsweise wenig Substrat zur Verfügung, das die Feuchtigkeit speichern kann. Deswegen ist an besonders heißen Tagen das morgendliche und abendliche Gießen angezeigt.
Einige Pflanzen vertragen das durchdringende Wässern besser als das oberflächliche Gießen. Zu ihnen zählen die Tiefwurzler wie Rosen, der Wein und die Eibe, aber auch der Rasen, der eine große Verdunstungsfläche besitzt.
Temperiertes, kalkfreies Wasser verwenden
Wer das Gießwasser aus dem Hausanschluss zum Gießen verwendet, strapaziert die Pflanzen und den Geldbeutel. Besser ist es, Regentonnen aufzustellen oder im Garten eine Zisterne einzubauen. Dann steht das Regenwasser kostenlos und in ausreichender Menge zur Verfügung. Es ist kalkfrei. In dunklen Gefäßen erwärmt es sich tagsüber durch die Sonneneinstrahlung.
Stehen diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung, sollte Leitungswasser einen Tag abstehen, bevor es zum Gießen verwendet wird. Dadurch verflüchtigen sich einige Schadstoffe. Das Wasser ist dann besser verträglich.
Nie von oben gießen
Beim Gießen sollten die Blüten und Blätter der Pflanzen so wenig wie möglich benetzt werden. Zum einen besteht das bereits angesprochene Risiko der Verbrennung, zum anderen erhöht sich die Gefahr für die Entstehung von Mehltau, Sternrußtau und anderen Pflanzenkrankheiten.
Einige Pflanzen reagieren außerdem empfindlich, wenn das Gießwasser im Ansatz der Blattachsen, also im Herz, stehen bleibt.
Boden auflockern und mulchen
Um das vorzeitige Verdunsten des Wassers zu verhindern, wird der Boden nach dem Gießen gut gelockert und anschließend mit Mulch abgedeckt.
Richtig gießen im Garten und auf dem Balkon,