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Baupläne in verschiedenen Größen – woher kommen die DIN-Standardmaße für Papier? Teil 2



Woher aber kommen die Maße für die einzelnen Papierformate? Jeder kennt das wohl gebräuchlichste Papierformat A4, wer es einmal nachmisst stellt fest, dass die Seitenlängen ziemlich krumme Zahlen sind: die Länge eine A4-Blatte beträgt 297 mm und die Breite 210 mm.

 

Warum hat man das gerade so festgelegt und sich nicht beispielsweise auf schöne ganze 30 cm Blattlänge geeinigt?

 

Papierformate nach DINDer Grund für das Verhältnis der beiden Seitenlängen zueinander ergibt sich daraus, dass man wieder ein Format mit den gleichen Proportionen erhält, wenn man das A4-Blatt faltet oder mittig teilt. Das ist zum Beispiel wichtig, wenn man den gleichen Inhalt auf ein kleineres Blatt drucken möchte – es würde einfach nicht passen, wenn die Proportionen unterschiedlich wären.

 

Halbiert man also ein DIN-A4-Blatt dann erhält man ein DIN-A5-Blatt, teilt man dieses wieder, entsteht ein A6-Format, danach A7 etc. und immer bleiben die Proportionen, also das Verhältnis der Seiten zueinander, erhalten.

 

Funktionieren tut dies allerdings nur, wenn die beiden Seiten ein ganz bestimmtes Verhältnis zueinander haben, Das ist dann der Fall, wenn sich die Breite des Blattes zur Länge des Blattes verhält wie 1 zu √2, d.h. also wenn ein ungefähres Verhältnis von 1 zu 1.414 besteht. Haben die Seitenlängen ein anderes Verhältnis zueinander, dann entsteht beim Halbieren der Seite ein anderes Format.

 

Wie die Seitenlängen entstanden sind

 

Das erklärt zwar wie sich die Seitenlängen zueinander verhalten müssen, aber noch nicht, wie man auf die genauen Längen beim DIN-A4-Ballt von 297 und 210 mm kommt. Für das A4-Format wurden nicht willkürlich „schöne“ Seitenlängen festgelegt, da es nicht der Ursprung des ganzen Systems war – auch zu erkennen an der Nummer „4“. Denn davor gibt es noch die 3, 2, 1 und die 0.

DIN Papierformate

Der Ausgangspunkt ist also A0. Das Format wurde nicht über die Seitenlängen definiert, sondern über den Flächeninhalt von 1 m². Bringt man beides zusammen, den Flächeninhalt von 1 m² und das notwendige Seitenverhältnis von 1 zu √2, ergibt sich für das Papierformat A0 eine Länge von 1189 mm und eine Breite von 841 mm. Durch Halbierung gelangt man zum nächstkleineren Format und so schließlich zu einer Länge von 297 mm und einer Breite von 210 mm für A4.

Rechnerische Ermittlung der Seitenlängen für das DIN A0-Format

Im Jahre 1922 wurden diese Papierformate vom Deutschen Institut für Normung (DIN) in der DIN 476 mit einer Norm für die Reihen A, B, C und D verankert und hatten damit Auswirkungen auf alle Bereiche, die mit Papier zu tun haben. Dem Naturschutz, heute wichtiger denn je, wurde schon damals eine große Bedeutung beigemessen – so bezeichnete der deutsche Ingenieur Dr. Walter Porstmann, der Schöpfer der DIN-Formate, die Vereinheitlichung der Papiergrößen als großen Gewinn für die Schonung der Wälder als kostbare Güter.

 

DIN-Papierformate setzen sich durch

 

Bedeutsam waren die Folgen der Norm vor allem für den Bürobereich. Von den Papierformaten als Grundlage ausgehend wurde sämtlicher Bürobedarf aufeinander abgestimmt – normgerechte Geräte, Vordrucke, Briefumschläge, Ordner, Mappen, Hängeregistraturen, die sich in passenden Büromöbeln wie Schreibtischschubladen oder Aktenschränken unterbringen ließen.

 

Anfangs vor allem in den Nachbarländern Deutschlands wurde die Norm im Laufe der Zeit von vielen Ländern übernommen und setzte sich immer weiter durch. International wurden die Abmessungen der A- und B-Reihe 1975 in der ISO 216 genormt und im März 2002 mit der Übernahme der neuesten Fassung der Internationalen und Europäischen Norm als DIN EN ISO 216 festgeschrieben.

 

 

 

 

 

 

 

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